Im Vergleich zu sämtlichen anderen Sportarten birgt das Wettkampfschwimmen das höchste Risiko, an Asthma beziehungsweise einer bronchialen Hyperreagibilität mit Symptomen wie beispielsweise Bronchitis und Husten zu erkranken. Die Erkrankungsrate liegt bei nahezu 76 % der Schwimmer.
Um Auskunft über die medizinischen Hintergründe zu erfahren, führten belgische Wissenschaftler entsprechende Untersuchungen bei Leistungsschwimmern, Hallensportlern einer Ballsportart und Nichtsportlern durch, die zuvor eine Schwimmeinheit von einer eineinhalbstündigen Dauer absolviert hatten. Spezielle Parameter der drei Gruppen wurden nach dem Schwimmtraining verglichen.
Im Ergebnis zeigte sich, dass bei etwa einem Viertel der Leistungsschwimmer nach dem 90-minütigen Training eine Bronchienverengung diagnostiziert wurde, obwohl sie vorher als asthmafrei galten. Der Gehalt an entsprechenden Rezeptoren, die eine schadenassoziierte Immunantwort in Gang setzen, war bei den Schwimmern erhöht. Sowohl bei den Wasser-, als auch bei den Hallensportlern zeigten sich zudem angestiegene immunologische Marker-Werte im Blut, die auf eine bronchiale Reaktion hindeuten.
Aus den Ergebnissen ließe sich laut Aussagen der Wissenschaftler schließen, dass ein permanentes Intensiv-Training in chlorierten Wassern, wie dies in Hallenbädern der Fall ist, verstärkt zur Schädigung des Flimmerepithels - Schicht aus spezialisierten Epithelzellen, welche den größten Teil der Atemwege auskleidet, - führen kann. Ein erhöhtes Asthmarisiko ist die Folge.
Seys, SF et al.
Damage-associated molecular pattern and innate cytokine release in the airways of competitive swimmers.
Allergy
2/2015; 70(2): 187-194.